Kategorie: BewerberInnen 2023

Also endlich daheim und gleich mal losgebrummt? Das war so einfach nicht. Denn der Idee eines Trägervereins stimmten die Ämter nicht zu. Eine nach den Vorschriften zulässige Rechtsform für den Fahrdienstbetrieb musste her. So wurde die Tschu Tschu Bahn GmbH gegründet. Das ging flugs, nur brauchten sie auch einen Fahrdienstleiter für den Betrieb. Die Bahn kann 55 Passagiere befördern, was die Einhaltung fester Regeln bedeutet. Trotzdem machte die Tschu Tschu Bahn im Herbst 2021 ihre Jungfernfahrt – beim Abradeln entlang der Elsterweinroute. Das fand viel Anklang. 

Auch im Frühjahr 2022 war die Bahn beim Anradeln auf Achse, als Sonderfahrten, angedockt bei der PVG Burgenlandkreis. Die GmbH arbeitet derzeit daran, alle Voraussetzungen für den Betrieb der Bahn zu erfüllen. Mehr als 150 Anfragen hätte es 2022 gegeben, erzählt Uwe Kraneis. Die Bahn kann zum Beispiel für Firmentouren gebucht werden, so die Protagonisten. Auch touristische Angebote haben sie im Blick. Die Rede ist hier von einer Schlössertour. Denkbar seien auch Genusstouren, bei denen die Bahn zum Beispiel eines der Weingüter anfahren würde. Als feste Strecke könnten sich die Macher das Elstertal zwischen Zeitz und Krossen vorstellen. 

Das Hauptgeschäft seiner Firma spielt sich in Blockheizkraftwerken (BHKW) und anderen ab, Notstromaggregaten zum Beispiel. Im Zentrum steht der Service rund um die Motoren. Die wartet er, nimmt Reparaturen vor, bestellt Ersatzteile und montiert sie, richtet die Maschinen ein. Dabei ist nicht nur der große Schraubenschlüssel gefragt, es geht auch um die Justierung von Sensoren und die Einbindung der Maschinen in die Steuerungstechnik. Wenn er weiß, da läuft etwas nicht rund, könne er nachts kaum schlafen und muss dahin. Ein Dienstleister durch und durch – geht nicht gibt’s nicht. 

EnergyFlow, am 1.01.2020 gegründet, ist hauptsächlich im Mitteldeutschen Raum iunterwegs. Um das Backoffice und die Verwaltung der Firma kümmert sich nebenberuflich Michelle Müller, Freundin und die Zeitzer Lichterfee. Mit ihr war er 2019 bei der Verleihung des Zeitzer Michael zu Gast und dachte sich: „Sowas würde ich auch mal machen“. Jetzt bewirbt er sich. In der Bewerbung kündigte er noch den Übergang in eine GmbH an. Nun gründete er am 4. Januar 2023 die EnergyFlow GmbH mit ihm und Michelle Müller als Gesellschafter, macht den nächsten Entwicklungsschritt. EnergyFlow will wachsen und sucht Fachkräfte im gewerblichen/kaufmännischen Bereich.

Die Macherin vor Ort ist Yvonne Pioch als Betriebsleiterin und Trainerin (Bild rechts). Entspannt und gelassen aber bestimmt erklärt sie gerade der kleinen Lotta, worauf es ankommt, wenn du auf dem Pferd sitzt. Gelassenheit, das braucht die ausgebildete Reittherapeutin und Reitpädagogin mit langjähriger Leitungserfahrung. Denn sie hat mit vielen Menschen und Pferden, sowie jeder Menge Arbeit in Pferdepension und dem gesamten Reitsportbetrieb zu tun. 38 Pferde hat EQUITANAS in der Pension und 22 Einstellpferde im Aktivstall. Das allein ist mit viel Arbeit verbunden.

Daneben gibt es hier eine Reihe beliebter Angebote mit den Pferden. So erleben in der Ponyschule jede Woche etwa 80 Kinder schöne Stunden mit den Pferden. Auch Projekttage für Kindergärten, Hort und Grundschule sind gut nachgefragt. Das EQUITANA-Team beschert in der Woche circa 170 Kindern erlebnisreiche Stunden mit den geduldigen Tieren. Nach dem Motto „Reiten kann jeder“ gibt auch spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen und die Älteren unter uns. Qualifierte Reitlehrer sorgen dafür, dass Mensch und Pferd aufeinander eingehen und aneinander Freude haben. Das alles findet unter besten Bedingungen nach den modernsten Standards statt. 

Im Portfolio hat die Firma neben den spezifischen Leistungen einer KFZ-Werkstatt auch Handel und Vermietung, sowie Unfallschaden- und Versicherungsabwicklung und Reifendienst. Im September kam noch der 24-Stunden-Abschleppdienst hinzu. Als Euromaster-Partner repariert Automobile Zeitz Fahrzeuge von VW und Skoda, einschließlich TÜV. Der Handel mit Neuwagen funktioniert momentan noch durch Beratung, Bestellung und Beschaffung. Gegründet haben sie das Unternehmen in Zeitz am 1. Mai 2021. Ausdrücklich betonen sie die konstruktive Unterstützung durch die Stadt Zeitz bei der Anbahnung ihrer Gründung.

Es sei mit dem Autohaus, wie mit einer Pflanze, bemerkt André Weber: „wir haben hier nun angetopft, hegen und pflegen bis ein Baum daraus wird“. Was er damit meint erkennst du schnell – es ist wenig Platz für das, was ihr Bussinessplan noch vorsieht. Wenn etwa ein Unfallwagen für polizeiliche Untersuchungen gesichert werden muss, dann ist das so „als stünde ein Wrack im Wohnzimmer“. Soll heißen, es blockiert einen Werkstattplatz. Deshalb suchen sie ein größeres Gelände mit mehr Raum für die Servicebereiche. Und eine Art Showroom zur Präsentation von Neuwagen wär auch gut.

An die Wanderschaft schlossen sich Meister- und Schweißfachmannschule und ein Aufenthalt in Sachen Metalldesign im fernen Toronto (Kanada) an. Hier lernte er einen jungen Mann kennen, der – man höre und staune – im August seine Lehre in der Burgenlandschmiede antritt. Das wäre dann mit dem jetzigen der zweite Auszubildende, den Lukas Nelkenbrecher unter seine Fittiche nimmt. Eine seiner Visionen ist die „grüne Schmiede“. Er will sein Eisen via Elektroofen und Induktion erwärmen. Den Strom dafür will er aus PV-Anlagen auf den Werkstattdächern selbst gewinnen.

Gerne unterstützt er mit seinem Handwerk Projekte bei Trägern „mit begrenztem Budget“. Solche  etwa wie an der Köckenitzscher Dorfkirche. Dort, in seinem Heimatdorf übernimmt er die Metallarbeiten bei der Dachsanierung und denkt dabei nicht an Gewinne. Ganz ähnlich tickt Nelkenbrecher, wenn er Handwerkern auf Wanderschaft freie Kost und Logie gewährt. „Das ist bei mir doch Ehrensache“, sagt er lächelnd. Er hat natürlich dennoch die Wirtschaftlichkeit seiner Schmiede im Blick und arbeitet daran, einige seiner Stücke auch in Serien zu produzieren.

Bei ihrer letzten Bewerbung vor einem Jahr war es noch eine Idee. Nun hat Melanie Lenk ihren Service um den Bereich Führungskräfte- und Einzel- wie Gruppencoaching mit den Pferden als ihre Assistenten erweitert. Aus den bisher acht Workshops nimmt sie ausnahmslos gute Feedbacks mit. Es geht dabei häufig um Teambildung. Darum etwa, wie man Zeit gewinnen und ein dauerhaft gutes Arbeitsklima schaffen oder wie Selbstvertrauen gestärkt werden kann. Glücksgefühle bei der Arbeit? Wieso denn nicht, viel Zeit unseres Lebens verbringen wir dort.  

Häufig genug finden wir die Ursachen für Erkrankungen genau hier. Stress, Unzufriedenheit, Selbstzweifel haben schon viele krank gemacht oder das Arbeitsklima leiden lassen. Der Ansatz von Melanie Lenk ist, es garnicht erst soweit kommen zu lassen, früher anzusetzen. Ihr geht es darum, nicht erst bei den Symptomen einzugreifen, sondern die Ursachen offenzulegen und Gesundheitsbeeinträchtigungen zu vermeiden. Präventiv also, zum Beispiel eingebettet in ein betriebliches Gesundheitsmanagement, auch Bestandteil ihres Beratungsservice.

Hier hoch über Kayna, wo ich einst wilde Fußballduelle bestritt, sieht sie ihr künftiges Refugium – auf dem Sportplatz. Nach dem Erwerb letztes Jahr musste sie sich ersteinmal durch einen Diestelwald kämpfen. Denn schon lange lag der Platz brach, war das zugehörige Sportlerheim dem Vandalismus preisgegeben. Jetzt ist das Gelände eingezäunt und wir sehen Pauline Fiedel mit der Schubkarre einen Hänger beladen. Sie hat ein Ziel und packt es an. Der Diestelwald ist Geschichte, das Sportlerheim inzwischen entkernt und vom Müll befreit. Hier sitzen wir, umgeben von Graffittis, im fenster- und türlosen Raum (alles geklaut), der einmal der Seminarraum sein wird. 

Sie träumt davon, hier noch in diesem Jahr das erste Seminar zu geben. Noch verdient die zupackende Coacherin ihre Brötchen aber entweder mit Online-Beratung oder mobil zwischen Zeitz und Weißenfels, Leipzig und Chemnitz. Im Schnitt hat sie täglich drei Termine.
Von der Piecke auf gelernt hat Pauline Fiedel was sie tut. Zunächst schloss sie die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin ab, der 2017-2020 die Ausbildung zur Verhaltensberaterin ATN, inklusive Verhaltensmedizin folgte. Selbständig machte sie sich am 1. Februar 2020.

Tina Harnisch ist ganzheitliche Ernährungsberaterin und Gesundheits- und Präventionscoach. In 2017-2018 hat sie sich auf diesen Service neu ausgerichtet und die nötigen Ausbildungen nebst Prüfungen absolviert. Nach einem Gründungskurs gründete die junge Frau dann am 1. November 2019 ihr Unternehmen „Every Health“. Das Portfolio besteht aus vier Schwerpunkten: Gesundheitscoaching, Vitamin- und Mineralstoffanalyse, Ernährungsberatung und einem speziellen Kozept für Kinder.

Mit letzterem namens „Kids Projekt – ganz gesund“ ist sie bereits an zwei Grundschulen gut angekommen. Den Bereich möchte sie gerne weiter ausbauen. Denn: „Die Ernährung in der Kindheit stellt die Weichen für die gesunde Lebensweise“, ist sie überzeugt.
Im Gesundheitscoaching sieht Tina Harnisch den ganzen Menschen, wie er sich ernährt, seine Lebensweise, seine Beziehungen und wie er zu Bewegung und Sport steht. Sowohl in der Ernährungsberatung als auch im Gesundheitscoaching steht vor der Beratung eine ausführliche Anamnese im persönlichen Gespräch. Persönlich, individuell und diskret – ohnehin ihr Credo.

Beworben haben sich die Hamals, übrigens Zwillingsbrüder, zwar mit ihrem Abschleppdienst, sie bauen sich aber eben ein neues Geschäftsfeld auf. Die Idee dafür hatten sie während ihrer Unterstützungsaktivitäten für Sportvereine. Hatten sie als Firma für den eigenen Bedarf in Sachen Werbung bereits etliche Aufträgen vergeben, lief auch hier einiges an Kosten auf. So kommt der Dreh „Das können wir eigentlich auch selber machen“. Also drucken und plotten sie nun selbst, wenn sie etwa Fußballmannschaften mit einem Trikotsatz versorgen. 

Inzwischen gibt es auch außerhalb von Eigenbedarf und Sponsoring so viele Anfragen, dass sie sich moderne Technik zulegten und diesen Geschäftszweig als Gewerbe anmeldeten. Von den Einsparungen bei der eigenen Werbung mal abgesehen, helfen die zusätzlichen Umsätze gelegentlich eine kleine Lücke zu füllen. „Jetzt im Winter machen unsere Umzüge und Räumungen ein wenig Pause, auch aus personellen Gründen. Dabei helfen zusätzliche kleine Aufträge“, sagt Christopher Hamal.

Die 38-Jährige kam im Jahr 2000 aus Kasachstan nach Deutschland. Nach der Schule begann sie eine Ausbildung als Verkäuferin, was ihr sehr half, ihre Sprache zu verbessern. Dann folgte sie einer Neigung und begann 2010 in Wernigerode die Ausbildung zur Friseurin. Ziele erreichen, auf eigenen Füßen stehen, dafür war diese Zeit eine gute Schule. Denn ab 2011 war sie mit ihrem ersten Kind neben der Ausbildung alleinerziehend. Ihre Ausbildung beendet hat Katja Türpe dann in Zeitz. 

In der Elsterstadt hat die Frau aus Regis Breitingen in einigen Friseursalons Erfahrungen gesammelt. Auch die, dass es toll wäre im eigenen Laden zu stehen.

Da steht sie nun nachdem sie 2013 in Leipzig ihren Meister machte und sich diesen Traum erfüllen konnte. An den Wänden hängen als Zeitzeugen ihres Weges bis hier hin: Zertifikate von Weiterbildungen, der Meisterbrief, Kinderzeichnungen. Ihre Kinder sind inzwischen 8 und 14 Jahre.