Laudationes, Preise, Begegnungen

Zeitzer Michael 2019 geht an Victoria Elbrandt. Alle Preisträger.


Der 22. Zeitzer Michael ist vergeben

Über den Zeitzer Michael

Für den Zeitzer Michael 2019 hatten sich ursprünglich 18 ExistenzgründerInnen beworben. Eine Bewerbung wurde zurück gezogen.
Beim 22. „Zeitzer Michael“ werden insgesamt 4.500 € Preisgelder vergeben. Ermöglicht wurde dies alles durch über 50 Sponsoren. Die Sponsorengelder übersteigen auch in diesem Jahr die Marke von 15.000 €.

Die Jury

Marlis Erdelyi (IG BCE), Dr. Kläre Drahn (Dr. Drahn und Partner GmbH), Christian Thieme (Oberbürgermeister der Stadt Zeitz), Karsten Priedemann (DGB), Tobias Voigt (IHK), Dr. Markus Lorenz (Südzucker AG), Christine Dammrau (Burgenlandkreis), Rolf Mosebach (Agentur für Arbeit), Michael Hirsch (Handwerkskammer)

 
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Hauptpreis „Zeitzer Michael“: Victoria Elbrandt

Eine junge Unternehmerin gewinnt mit ihrer Häuslichen Kranken- und Altenpflege den Zeitzer Michael 2019: Victoria Elbrandt.

„Victoria Elbrandt wollte eigentlich Mediendesignerin werden. Nach ihrem Schulabschluss machte sie eine Lehre als Gestaltungstechnikerin für Medien- und Kommunikation in Halle. Machte ihren Abschluss, um im Anschluss an der Fachoberschule ein Studium für Automatisierungssysteme zu beginnen.
Sie entschloss sich aber nach 2 Jahren in Halle im St. Elisabeth Krankenhaus, erneut eine Lehre als Krankenschwester zu beginnen, welche sie auch abschloss.
Private Gründe zogen sie in Richtung Zeitz. Hier begann sie als Pflegerin im ambulanten Pflegedienst. Das reichte ihr aber nicht aus. Sie begann berufsbegleitend in Bitterfeld eine Qualifikation zur Pflegedienstleiterin, welche sie auch erfolgreich abschloss.
Am 01.01.2017 gründete sie ihre eigene Firma Häusliche Kranken- und Altenpflege Victoria Elbrandt. Sie beschäftigt heute 9 Personen, davon und in der Pflegebranche muss man das sicher erwähnen, auch Männer. Weiterhin bildet Frau Elbrandt in ihrer Firma aus.“ (Presseinformation)

Der Hauptpreis ist mit 2.000 € dotiert. Dazu gibt es den Einkaufsgutschein im Wert von 100 € vom Globus SB Warenhaus in Theißen.

Lesen Sie hier das Porträt der Hauptpreisträgerin

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„Unternehmensnachfolge“: Torsten Müller

Die Preis geht in diesem Jahr an den Landwirtschaftsbetrieb Torsten Müller, Pirkau. Torsten Müller hat den Hof von den Eltern übernommen und versucht neben der konventionellen Landwirtschaft verschiedene Produkte nach Biokriterien anzubauen. Heute beackert er 350 Hektar nahezu ausschließlich mit eigener Technik. Das Wendekind (Jahrgang 1989) machte sein Abitur in Zeitz und begann nach dem Zivildienst das Studium.

Lesen Sie hier das Porträt des Sonderpreisträgers

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„Dienstleistungspreis“: Annett Baumann

Über den Dienstleistungspreis freut sich Annett Baumann mit ihrem Landgasthof Dorfkrug in Rehmsdorf.
Im Januar 2018 übernahm sie den elterlichen Betrieb nachdem sie sich seit 2017 schon stärker einbrachte. Nach dem Tod des Vaters betrieb ihre Mutter den Gasthof nebenberuflich. Das wurde dann irgendwann mit den Umsätzen schwierig und Annette Baumann entschloss sich zur Selbständigkeit.

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„Energiepreis“: Marcus Becker

Dieser Preis geht an Marcus Becker. Als der Geschäftsführer der Firma Gresch Elektrotechnik im Oktober 2018 das Unternehmen kaufte hatte er dort schon ganze 10 Jahre hinter sich.
Sogar gelernt hat hier. Das war schon 1997, als der Betrieb noch unter ZETRO firmierte. Becker also ein Urgestein. Seinen Meister machte er in den Jahren 2005/2006 in Vollzeit. Becker beschäftigt derzeit 9 ArbeitnehmerInnen in Vollzeit.

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„Unternehmerinnenpreis“: Mareen Warnicke

Mareen Warnicke ist eine Netzwerkerin. Seit April 2017 führt die Zeitzerin das Geschäft SpielZeitz. Was ihr Zulauf beschert ist nicht allein die exponierte Lage des Geschäfts, sie ist vor allem fleißig. Ungezählt sind die gemeinsamen Aktionen mit anderen Existenzgründern, vor allem denen in der Innenstadt. Ihr „zweites Ich“ ist Clown Luzie, mit dem sie schon unzählige Kindergeburtstage, Stadtfeste und ähnliche Events mit Spiel und Spaß belebte.

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„Nachhaltigkeitspreis“: Sebastian Mäder

Auch dieser Preis für Sebastian Mäder, Inhaber des Naturkostladen Zeitz, passt. Wenn Mäder eine Gans verkauft, denkst du er kannte sie persönlich. Jedenfalls weiß er woher sie kommt und dass sie gut gelebt hat. Mäder kennt die Herkunft aller Produkte seines Naturkostladens und ein bisschen mehr. Sebastian Mäder kennt die Herstellungskette seiner Produkte genau. Ein Mann mit Haltung, klaren Zielen und festen Prinzipien. Am 22. April 2017 hat er seinen Laden eröffnet.

Lesen Sie hier das Porträt des Sonderpreisträgers

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Alle Sonderpreise sind mit je 500 € dotiert.
Natürlich geht kein Bewerber leer aus. Jeder der 18 Bewerber erhält eine Urkunde, eine Flasche Winzersekt vom Wein- und Sektgut Triebe, Gutscheine von der Gutenbergbuchhandlung, dem Druckhaus Zeitz, der Schnitzelschmiede und natürlich viel Aufmerksamkeit.

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„Dauerbrennerpreis“: Gilbert Baumann

Nominiert sind die Firmen welche sich exakt vor 10 Jahren um den „Zeitzer Michael“ beworben haben und sich erfolgreich am Markt behauptet haben, Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten haben und sich regional engagieren. Der Dauerbrennerpreis geht in diesem Jahr an Gilbert Baumann von der Firma Automobile Baumann GmbH.
Der Dauerbrennerpreis ist mit einer Skulptur vom Künstler Roland Lindner, dotiert.

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Beim Zeitzer Michael gibt es nur Gewinner. Alle BewerberInnen erhalten neben den Gaben vor allem viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Wenn Sie mehr über alle BewerberInnen lesen möchten, dann klicken Sie hier zu den Porträts. Danke auch noch einmal an Peter Becker für die Videoclips.

Lesen Sie hier alle Porträt der BewerberInnen

Das Revier ist hier!

Hohenmölsener Erklärung zum Braunkohlestrukturwandel

 

Bürgermeister der Revierstädte aus den betroffenen Regionen haben nachfolgende Erklärung verfasst. Kurz zuvor war ein Kohlekompromiss zur umstrittenen Änderung der Ausstiegszeiten aus dem Jahr 2019 im Bundekanzleramt erzielt worden. Hier der Wortlaut der Erklärung (Quelle: zeitz.de)

„Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Kohleländer haben sich mit den Bergbautreibenden Unternehmen auf einen Pfad zu einem vorzeitigen Ende der Braunkohleverstromung verständigt. (Auf die Vereinbarung wird verwiesen)

Die Konferenz der BürgermeisterInnen aus den Braunkohlerevieren begrüßt die Einigung, da sie nun endlich Planungssicherheit für ArbeitnehmerInnen und Unternehmen bietet und eine direkte Kopplung des Kohleausstieges an ein verbindliches und noch zu ergänzendes Strukturstärkungsgesetz vorsieht. Große Teile des WSB Kommissionsbericht finden Berücksichtigung – für einen dauerhaften breiten gesellschaftlichen Konsens ist dies unerlässlich.

Die Vereinbarung über ein APG (Anpassungsgeld) für die Direktbeschäftigten in der Braunkohle begrüßen wir ausdrücklich und freuen uns gemeinsam mit den Gewerkschaften über eine dauerhafte Absicherung der Beschäftigten, die in den kommenden Jahren ihre Jobs verlieren werden. Damit sieht die Konferenz ihren Grundsatz, dass kein Kumpel ins bergfreie fallen wird, bestätigt.

Ausdrücklich begrüßen wir, dass sich Bund und Länder auf einen Bund-Länder Vertrag verständigt haben, welcher eine Verbindlichkeit der Finanzierung für den anstehenden Strukturwandel absichert. Analog fordern wir ein solches Modell einer Vereinbarung zwischen den jeweiligen Bundesländern und den direkt betroffenen Anrainerkommunen.

Kritisch sehen wir, dass es nicht gelungen ist, die bergbautreibenden Unternehmen zu einer Reinvestitionsquote der Entschädigungszahlungen in den betroffenen Braunkohlerevieren zu verpflichten. Hier sehen wir die Gefahr, dass die Entschädigungen zu einem sehr großen Anteil ausserhalb der Regionen reinvestiert werden – es droht der Wegfall großer Kompetenzen im Energiesektor in den Regionen. Wir fordern die Energiekonzerne auf, Entschädigungszahlungen aus Bundesmitteln zum größten Teil in den Revieren zu reinvestieren und sich weiterhin am gelingen des Strukturwandels zu beteiligen.

Kritisch sehen wir auch, dass das in einem „Last Minute Deal“ Datteln IV doch noch voll ans Netz geht – das ist den ArbeitnehmerInnen in den Braunkohlestandorten kaum zu vermitteln. Dies birgt die Gefahr, dass der gesamte Kompromiss erneut von Unterschiedlichen Seiten in Frage gestellt wird.

Dennoch richten wir nun den Blick nach vorne auf ein gutes Strukturstärkungsgesetz.
Hierbei unterstützen wir ausdrücklich das Positionspapier der SPD Bundestagsfraktion, welches alle maßgeblichen Positionen der Revierkommunen beinhaltet. Auf den Inhalt dieses Papiers wird vollumfänglich verwiesen.

Damit der Wandel in den kommenden drei Jahren in den Revieren erfolgreich angestoßen werden kann, legen die Kommunen großen Wert auf eine Planungsbeschleunigung für die Bereiche Verkehrsinfrastruktur und für die Entwicklung neuer Industrie- und Gewerbeflächen in den betroffenen Kommunen, damit schnell neue Arbeitsplätze passend zu den Kompetenzen der Menschen in den Regionen entwickelt werden können. Hierbei sollen Industriearbeitsplätze absolut im Fokus stehen.

Ebenso müssen die Kommunen auch personell in die Lage versetzt werden, den Strukturwandel zu gestalten. Hierfür ist es unerlässlich, dass auch konsumtive Mittel in die Kommunen fließen – nur mit diesen Mitteln kann notwendiges Personal finanziert werden.

Die BürgermeisterInnen der Kohlereviere sind Partner des Strukturwandels und wollen diesen auch selbst und sozialverträglich gestalten. Der gesellschaftliche Frieden muss bewahrt bleiben.

Die detaillierten Maßnahmen befinden sich im Positionspapier der SPD- Bundestagsfraktion.“

Hohenmölsen, den 20.01.2020

Christine Herntier Marcel Schneider  Sascha Solbach
 Lausitzrunde Mitteldeutsches Revier  Rheinisches Revier

Positionspapier der SPD Bundestagsfraktion

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